Mittwoch, 27. Februar 2008

In Ushuaia nichts Neues!!!!!!!!

So, also bei mir hier in Argentinien gibts momentan nichts Neues.

Das Wetter ist hervorragend (+15 Grad), Sonnenschein. Nix wie rumsitzen und warten bis das Schiff wieder funktioniert.

Das Leben kann manchmal so gemein sein... (brüll)

Mittwoch, 20. Februar 2008

Ein Extra-Eintrag für mein Brüderchen

Gestern war ich in der Stadt Kaffee trinken und erblickte auf der Menükarte Limepie, den habe ich natürlich sofort bestellt.

Ich weiß ja dass du den in Florida genossen hast, so dachte ich mir, okay, ich probiere ihn auch einmal und habe prompt ein Stück geordert. Hier sind ein paar Fotos von dem Kuchenstück, extra für dich geschossen...



Seitenansicht



Ich bekam ein echt sagenhaftes Stück serviert, so ca. 600g schwer zum unglaublichen Preis von umgerechnet 2 Euro!!!



Man beachte die Baiserhaube




Da staunte selbst ich als großer Esser. Aber vielleicht bring ich dir ein Stück mit.

Montag, 18. Februar 2008

Und noch immer Landurlaub

Da es beim Schiff noch immer nichts Neues gibt - an der Maschine wird noch fieberhaft gearbeitet -, stand gestern Kulturelles auf dem Programm. Ich besuchte das in Ushuaia existierende Gefängnismuseum. Hier mein kleiner Bericht darüber:

Im Jahre 1896 landete die erste Gruppe von Gefangenen in Ushuaia. An Bord des Militärschiffes „1.Mai“ befanden sich 14 männliche und 9 weibliche Strafgefangene. Die Idee war es in Ushuaia die erste offene Strafkolonie Argentiniens zu errichten. Die Gefangenen wurden zwischenzeitlich in Holzhäusern und Zelten untergebracht.




Zu dieser Zeit gab es bereits ein Militärgefängnis auf der Isla de los Estados. Im Dezember 1902 wurde dieses aus humanitären Gründen nach Ushuaia verlegt. Es entstand neu in Puerto Golondrina, am Westende der Stadt.
Im Jahre 1911 unterschrieb der Präsident ein Dekret zur Zusammenlegung der beiden Gefängnisse von Ushuaia.


Der Gefängnistrakt einst


und jetzt



Der Spatenstich zur Errichtung des National-Gefängnisses fand 1902 statt, und zwar am selben Grundstück wo zuvor das Militärgefängnis geplant war, an der Ostseite der kleinen Stadt Ushuaia, welche zur damaligen Zeit aus lediglich 40 Gebäuden bestand. Die Erbau des Gefangenenhauses dauerte bis 1920 ab. Die Idee zur Errichtung einer Strafkolonie für 580 Strafgefangene auf Lapatia, für welche 2500 Hektar Land nahe der Grenze zu Chile reserviert waren, war fallen gelassen worden.
1920 bestand das Gefängnis aus 5 Pavillons mit je 79 Einzelzellen, jedoch hatte das Gefängnis zu dieser Zeit 600 Insassen. Zwischen Pavillon 1 und 5 war eine Bäckerei. Die Werkstätten waren in separaten Gebäuden untergebracht. 1943 wurde ein modernes Hospital errichtet, welches später der Navybasis angeschlossen wurde und für lange Zeit das einzige Hospital in der Gegend bleiben sollte. Die Haupthalle wurde als Konferenzsaal, Kino und Auditorium genutzt.



Der Gefängniskomplex von außen

Es wurden ausschließlich Gefangene die Lebenslänglich, bzw. Lebenslange Haftstrafen hatten nach Ushuaia gebracht. Das System war auf lebenslange Arbeit zu einem geringen Gehalt aufgebaut, das Gefängnis selbst war in 30 Arbeitsbereiche gegliedert, von denen manche außerhalb des Gefängnisses lagen. Zu diesen zählten das Telegraphenamt, das E-Werk, die Zeitung und die Feuerwehr, welche den Gefangenen Arbeit boten. Sie wurden aber auch zum Straßen-, Brücken- und Gebäudebau herangezogen.
Mit Hilfe der Gefängnisinsassen wurde auch 1910 die südlichste Eisenbahn der Welt in Betrieb genommen. Die Streckenführung war 25 km lang und verband Ushuaia mit Monte Susanna im heutigen Nationalpark.

Es existiert noch der originale Gefängniszug

Im Jahre 1947 beschloss der Präsident, das Gefängnis zu schließen und die Gebäude wurden in die heutige Navy Basis eingegliedert.

Freitag, 15. Februar 2008

Nicht viel Neues vom Ende der Welt

So, nun sind mittlerweile 3 Tage seit meinem letzten Eintrag vergangen und es gibt nicht viel Neues zu berichten.
Bei der Reparatur des Schiffes hat sich nicht viel getan, es liegt weiterhin im Hafen.
Ich hatte gestern die Gelegenheit eine Tour in die südlichen Ausläufe der Anden zu unternehmen.

Unsere Gruppe, bestehend aus dem Doc, meiner Sous-Chefin und mir, fuhr in das Hinterland von Ushuaia. Nach ungefähr einer Stunde Fahrt, erreichten wir eine Station, von der wir gehört hatten, dass sie Bibertouren anbietet.
Gesagt, getan. Wir bestigen das dreiachsige Allradgefährt und ab ging die wilde Fahrt über Stock und Stein zu den putzigen Nagetieren. Nach ca. 20 Minuten Fahrt erreichten wir den ersten Biberdamm. Doch weit und breit keine Tier zu sehen! So hieß es warten, warten, warten. 30 Minuten später, so gegen 20.00 (nach Feierabend) kamen sie zum Vorschein. Diese Nager mit ihren scharfen Zähnen und breiten, platten Schwänten sind wirklich äußerst interessant Kameraden. Die Tiere hatten überhaupt keine Scheu und kamen bis auf 1 Meter an uns heran.

Das besagte Allradgefährt

Ein Blick Richtung Anden

Der Biberbau und seine Auswirkungen

und besagter Besitzer

Das war also der gestrige Ausflug, wir werden sehen wo es mich morgen hinverschlägt. In den Nationalpark "Patagonia" oder vielleicht doch mit dem Flugzeug nach Chile? Ihr werdet es sicher hier im Blog erfahren, also bis dann

Mittwoch, 13. Februar 2008

Landurlaub

Wir schreiben heute den 13.02.2008, es ist 16.20 und ich sitze in Ushuaia im Cesars Hotel bei einem gut gekühlten Radler und schreibe meine Eindrücke der letzten geplatzten Antarktisreise nieder. Von unserer Maschine gibts noch nichts Neues, aber die eigens aus Finnland eingeflogenen Experten arbeiten daran.

Morgen sollen die neuen Gäste an Bord gehen, wie ich aber erfahren habe ist der nächste Trip gecancelt. Vielleicht ist auch die Saison hier für mich schon vorbei, wer weiß das schon? Wenn das Schiff nach Buenos Aires in Argentinien oder nach Montevideo in Uruguay muss. dauert die Reise allein schon 12 Tage hin und 12 Tage wieder zurück.

Aber vielleicht gehts auch nach Punta Arenas in Chile. Ich war ja sowieso noch nie in Chile, vieleicht bin ich dabei, denn die Reise dorthin dauert mit dem Schiff nur 2 Tage. Vielleicht gibt es dort die Möglichkeit der Reparatur.

Also Prost!!!!
Schaut rein, ich halt euch auf dem Laufenden.



Das Leben kann so schön sein

Land in Sicht

So, endlich, nach unzähligen Tagen auf See klarte das Wetter auf und wir sahen die argentinische Küste näher kommen. Gegen Abend durchquerten wir den Beagle Kanal und erreichten gegen 21 Uhr den Hafen von Ushuaia. Unser Schwesterschiff lag bereits im Hafen. Die Freude war groß, der Durst war größer. Deshalb besorgten wir noch einige Paletten Bier vom Schwesternschiff für unsere Passagiere.



Sonnenuntergang über dem Hafen von Uschuaia


Der Hafen von Ushuaia

"The Storm 2"


Scheinbar hatte einer der besoffenen Passagiere in den Maschinenraum gekotzt. Denn nachdem wir King Edward Point verlassen hatten, verlies uns eine der beiden Maschinen. Wir hatten Probleme mit dem Getriebe und deshalb musste eine der beiden Maschinen abgeschaltet werden.

Also informierten wir die Passagiere über die Lage, dass wir uns entschlossen hatten die Tour abzubrechen und uns auf den Heimweg nach Ushuaia zu machen. Die Stimmung unter den Passagieren war nicht gerade die Beste. Dazu erschwerend kam noch, dass das Meer etwas auffrischte und die See etwas rauer wurde (6 Meter hohe Wellen). Mir kam es vor als hatte man mir die Hauptrolle im Film "The Storm 2" angedreht, ich wußte bislang nichts davon. Das Schiff wurde in alle Richtungen hin und hergeschaukelt. Besonders schlimm war es wenn wir die verbleibende Maschine zur Kühlung abschalten mussten.
Wir waren ca. 1300 Seemeilen im Nirgendwo, weit entfernt von jeder Schiffsroute auf dem Weg nach Hause. Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten, unsere Fahrt sollte 6 Tage dauern.


Überall Eisberge, schlechte See und wir mitten drin



Nach 3 Tagen kam erschwerend noch dazu dass uns das Bier ausging und die Stimmung unter den Passagieren dadurch auch noch erheblich zu sinken begann.


Und weiter gings



Nach zwei Tagen auf See erreichten wir morgens Salisbury Plain und Prion Island. Es standen uns 2 Landungen bevor. Der Unterschied dieser beiden Inseln besteht darin, auf SalisburyPlain leben 60.000 Königspinguin-Pärchen auf Prion Island hingegen 120.000 Pärchen plus dem natürlich sehr interessanten Wander-Albatross. Ich als Feinschmecker muss sagen beide schmecken etwa wie Hühnchen (Scherz am Rande).




Salisbury Plain mit 60.000 königlichen Einwohnern








Prion Island mit einigen der 120.000 Einwohnern. Auf diesem Bild sieht man nur einen Bruchteil der Einwohner. Ich hatte vergessen mich für ein Gruppenfoto anzumelden und so waren manche shoppen oder auf den anderen Inseln zu Besuch bei Verwanden.





Danach gings weiter Richtung South Georgia, unser nächster Hafen war King Edward Point, eine britische Expeditionsstation. Zu meiner Überaschung war dort fast nur weibliches Personal anzutreffen. Auf der Station arbeiten zur Zeit ca. 50 Person, 35 davon weiblich. Wir legten also im Hafen an und fuhren mit unseren Zodiacs quer über die Bucht nach Grytvigen, einer alten Walfängerstation und Ruhestätte von Sir Henry Shakleton, dem großen Antarktispionier.



Gryntvigen - die alte Walfängerstation








King Edward Point







Die Grabstätte des berühmten Forschers.






Des weiteren wird South Georgia von sehr agressiven Seehunden und sehr schläfrigen Seelöwen bevölkert. Ich traf auch auf einige der Pinguine von Prion Island, die hier zu Besuch bei Verwanden waren.



Ein Foto meiner aggressiven "Freunde"




Gruppenfoto der Pinguine



Ein verrosteter Walfänger


Am Abend gabs dann ein BBQ für alle Passagiere, doch leider vielen die Fotos der Zensur zum Opfer.

Huch, man(n) wirft mir Betrug vor.


Also nachdem die ersten Anschuldigungen fbezüglich Betrug bei mir eingelangt sind, möchte ich einiges klar stellen. Nördlich des Äquators Winter; südlich des Äquators Sommer. Aber egal. Nun weiter in meinem Reisebericht. Nachdem wir die Falkland Inseln wieder verlassen hatten hatten wir 2 Tage auf hoher See vor uns. Unser Ziel war Südgeorgien, King Edward Point.

Alles hatte recht nett begonnen, nur die Wellen... In meiner Top ausgestatteten Küche kam ich mir manchmal vor wie in einer Waschmaschine bei Vollwaschgang. Bei der Arbeit war es trotzdem nett und sehr lehrreich. Kaum war der Topf hier war er auch schon wieder weg, angetrieben duch den Wellengang.

Eine Küche die keine (russischen) Wünsche übrig lässt.




Lagerhaltung nach stürmischen Tagen





Wie man auf dem Bild oberhalb unschwer erkennen kann, kann das Meer auch manchmal sehr rau sein.

Dienstag, 12. Februar 2008

Die spinnen die Falkland Inseln

Juhu, das ersteMal wieder Land in Sicht. Die Falkland-Inseln liegen vor uns. Also ab in den Hafen (Port Stanley). Runter vom Schiff und rauf aufs Land. 8:00 und wir landen, aber denkste Falkland = Großbritannien also Europa 8:00 = Falkland 7:00 .

Willkommen auf den Falklands




Herzlich willkommen im Britischen Königreich. Im Land der kulinarischen Fehlschläge (fish and chips, Haggis und Irish stew). Und auch das Wetter spielte so richtig mit, "Very British".



Very British



Wir hatten also genug Zeit die Insel zu begutachten. Wirklich sehr nett, sie hat etwas von einer englischen Kleinstadt. Mir stellte sich jedoch die Frage, wie konnte man eigentlich um diese Insel Krieg führen, die nichts zu bieten hat außer schlechtes Wetter , fish and chips und eine große Anzahl von Pinguinen.



Könnte auch irgendwo in England sein



Man beachte das wunderschöne Design "Made in Falkland"




Das Hauptquartier der Königlichen Exekutive




Inklusive beträchtlichem Fuhrpark


Natürlich gab es auch mehr zu sehen auf den Falklandinseln, wie z.B meine ersten richtigen, in der Wildnis lebenden Pinguine. Aber die Reallität holt einen immer wieder ein. Überall Befestigungen und Geschützstellungen sowie noch existierende, scharfe Minenfelder.

Meine ersten Pinguine

Eine der best gepflegten Gefechtsstellungen

"Achtung Minenfeld"

Die Irrfahrt kann beginnen




Die Alexey Marishev



Ein Nachtrag meiner letzten Erlebnisse auf See. 27.01 2008 die Irrfahrt beginnt. Von Ushuaia aus legen wir Richtung Falklandinseln ab. Das Bild oben zeigt meine neue Behausung für die nächsten 10 Wochen.




So schön kann das Meer sein




Am Anfang war alles sehr ruhig und richtig angenehm. aber das sollte sich am nächsten Tag sofort ändern. Aufgewacht und Frühstück gemacht. Und ab in die Toilette um "Jörg" zu begrüßen.



Mein erster Eisberg


Running Chef auf hoher See!

Hiermit ist der Blog des Running Chef offiziell eröffnet!
Momentan befinde ich mich auf einer Expeditionsreise durch die antarktischen Gewässer. An Bord der "Aleksey Maryshev", eines russischen Schiffes finnischer Bauweise, kreuzen wir durch den Südatlantik, um zivilisationsmüden Europäern und Amerikanern ein bisschen Abenteuer zu bieten. Ich bin an Bord für die Erstellung des Menüplanes und die Zubereitung der Speisen in der Kombüse zuständig. Bei schwere See und Wellen bis zu 7m Höhe fällt einem das Kochen nicht immer leicht...